Kein Ende – sondern die Wende 2025

Von der Vision eines Hundeferienparadieses zur Stiftung für Mensch und Hund

Worte von Evelyn Streiff

Die Idee, ein Hundeferienparadies zu gründen – ein Ort, an dem ich auch meine eigenen Hunde mit gutem Gefühl in Betreuung geben würde – trage ich schon lange in meinem Herzen.
 Ein Schlüsselmoment war eine Erfahrung im Tierheim: Als einer meiner beiden Hunde krank wurde, wollte man die beiden voneinander trennen. Für mich war klar: So wollte ich das nie erleben. Ich konnte meine Ferien nicht mehr unbeschwert geniessen – und der Wunsch wuchs, es besser zu machen.
Diese Erfahrung war der Auslöser für mein Herzensprojekt. Einen weiteren Anstoss bekam ich, als ich zur LateNight Show mit Dieter Moor eingeladen wurde.

Die Suche nach dem passenden Ort begann – und am 9.9.1999 war es soweit: Ich wurde stolze Besitzerin des Berghauses Oberbölchen. Der Aufbau meines Hundeferienparadieses „Triple-S“ (heute Hunde-Land GmbH) war arbeitsintensiv, aber erfüllend.

Ein prägendes Erlebnis: Fridolin

In der Anfangszeit hatten wir noch freie Ferienplätze. Eine Tierstiftung – ich nenne sie hier «Frau Meier» – fragte mich, ob wir Hunde aufnehmen könnten, da sie überfüllt waren.
 So kam Fridolin zu uns – ein rund 20 kg schwerer Mischlingsrüde, dessen Frauchen verstorben war.
Fridolin war freundlich und verträglich, doch sehr auf mich fixiert. Es war, als wolle er in mir einen neuen Menschen finden, dem er seine Aufgabe widmen konnte – er hatte ganz offensichtlich eine Beschützerrolle bei seiner früheren Besitzerin übernommen.
Ich empfahl daher, für ihn ein Zuhause bei einer Einzelperson zu suchen – idealerweise mit Erfahrung in Natural Dogmanship®, einer Philosophie, bei der der Mensch die Führungsrolle übernimmt und dem Hund Orientierung, Struktur und Sicherheit bietet und ihn dabei auch artgerecht beschäftigt.

Ein paar Wochen später stellte mir Frau Meier eine Mutter mit ihrem etwa neunjährigen Sohn vor. Schon beim ersten Kontakt zeichnete sich ab: Das Kind wollte Fridolin zum Spielen animieren und dominieren, während die Mutter nicht eingriff.
 Fridolin zeigte deutliche Anzeichen von Unbehagen – er war innerlich im Konflikt, wagte aber keinen Widerstand.

Ich riet dringend davon ab, ihn dieser Familie anzuvertrauen. Die Antwort war:
 „Es hat sich niemand sonst gemeldet – das ist seine einzige Chance.“
Drei Monate später wurde Fridolin eingeschläfert. 
Er hatte den Jungen gebissen.

Warum es die Stiftung Labonita braucht

Ein solcher Fall darf sich nie wiederholen. 
Deshalb möchte ich die Stiftung LaBonita ins Leben rufen.

Ihr Ziel: Sicherstellen, dass Hunde im Todesfall ihrer Besitzer:innen nicht irgendwo untergebracht, sondern liebevoll und passend vermittelt werden – zu Menschen mit ähnlichem Wesen, Lebensstil und Umfeld.

Ebenso sollen ältere oder alleinstehende Menschen nach dem Verlust ihres Hundes die Möglichkeit erhalten, wieder einen neuen Weggefährten zu finden – begleitet und unterstützt durch die Stiftung.

«Nicht der Mensch sucht sich den Hund aus – sondern der Hund bekommt den passenden Menschen.»

Dank präziser Stammdaten und einem professionellen Netzwerk kann eine einfühlsame und möglichst rasche Neuplatzierung erfolgen – mit so wenig Stress und Trennungsschmerz wie möglich.

Ein Netzwerk, das trägt

Seit 2005 bildet das, ebenfalls im Berghaus ansässige,  Ausbildungszentrum Triple-S Hundeerziehungsberater:innen aus. Diese Fachpersonen könnten künftig im Auftrag der Stiftung tätig sein – schweizweit, kompetent, herzlich und verantwortungsvoll.

Zukunft gemeinsam gestalten

Heute – 25 Jahre nach der Gründung meines Hundeferienparadieses – bewegen mich neue Fragen: Was geschieht mit meinem Hund, wenn ich sterbe?
Diese Frage wurde für mich sehr real, als ich eine Freundin im Hospiz Arlesheim begleitete. Sie hatte die gleiche Sorge. Ich durfte ihren Hund noch einmal ans Sterbebett bringen – sie konnte Abschied nehmen und in dieser Nacht friedlich einschlafen.
Was danach geschah, war ernüchternd: Ich konnte ihren Hund nicht so weitervermitteln, wie ich es mir gewünscht hätte. Dieses Erlebnis hat mich tief geprägt – und zur neuen Vision geführt:

Labonita – Für Mensch und Hund in Zeiten des Abschieds.

Bis alles so funktioniert, wie ich es mir vorstelle, braucht es noch viel Engagement, Zeit – und Menschen, die diese Idee mittragen und weiterentwickeln wollen.

Hilf mit, ein gutes Zuhause auf Zeit für Hunde zu gestalten

Wenn du dich angesprochen fühlst und mithelfen willst, meine Vision Wirklichkeit werden zu lassen – melde dich bei mir.

Herzlich, Eure Evelyn Streiff